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Dildo

  07:24 Uhr 

Keine Angst, Dildo ist eine Stadt auf Neufundland.

Erster Tag auf der Strasse. Tatsächlich war gestern früh blauer Himmel und angenehme Temperaturen.

Unser Guesthouse

Erstmal zu Fuß an die nächste Strassenkreuzung wo es mit “Coffee Matters” einen Kaffeladen zum Frühstücken gibt. Anja nimmt ein Mufin mit Ei und Schinken, ich einen Buritto mit Bohnen, Mais, Kartoffeln, Schinkenspeck und etwas Chili. Dazu Joghurt mit Beeren und einen süßen Vanilla Latte. Die Mixture aus Süß und Scharf macht fit für den Tag.

Da das Wetter passt gehts nochmals zu Signal Hill. Ein Jogger mit freiem Oberkörper geht dort seiner Leidenschaft nach, na ja. Dann zurück in die Stadt, wo Anja ein T-Shirt umtauscht. Weiter gehts nach Cape Spear. Nunja, ohne richtige Karte finden wir es nicht. An einer Tankstelle fragt Anja und ein netter älterer Herr antwortet, dass er eh Rentner sei und Zeit habe, würde er voraus fahren und uns den Weg zeigen. Gesagt getan, an Anfang der Strasse wo es dann den Hügel rauf geht verabschiedet er sich. Sehr nett.

Signal Hill

Cape Spear, der östlichste Punkt von Nord Amerika. Neben dem aktuellen und dem alten Leuchtturm gibts auch eine große Bunkernanlage. Es ging hier drum französische Schiffe abzuwehren.

Bunkeranlage
Leuchtturm Cape Spear
Leuchtturm Cape Spear

Es gibt keine Besonderheiten auf der Fahrt nach Dildo. Dort angekommen gehen wir erstmal in den Dildo Dory Grill und essen eine kleine Portion Fish and Chips. Mit Fisch meint man hier Cod, also Kabeljau. Da wir noch Zeit haben, bevor wir in unsere nächste Unterkunft können, fragen wir, was man hier noch so machen könnte. Wir bekommen den Tip zum Heart’s Content Lighthouse bei New Perlican zu fahren, was ungefährt 40 Minuten dauern würde. Gesagt getan.

Dildo Dory

Der Leuchturm hat sich gelohnt.

Heart's Content Lighthouse

Zurück gehts eine etwas andere Route. Das Georg House B&B ist leicht zu erkennen: Blaues Haus mit Rosa. Das Haus ist über 130 Jahre alt und im innern könnte man meinen die Zeit sei stehen geblieben. Unser Zimmer sieht fast aus wie eine Puppenstube, sensationell. Nicht ohne Grund hat der Besitzer bereits mehrfach Preise für sein Bed and Breakfast abgeräumt.

George House in Dildo
Zimmer im George House
Vorbereiteter Frühstückstisch

Abends fahren wir in ein relativ neues Restaurant direkt am Wasser. Leider müßen wir feststellen, das hier bereits Abends 19:00 Uhr geschlossen ist und wir somit zu spät sind. Nun gut gehen wir ins “The Blue Whale”. Nachdem ein anderes Paar fertig ist, sind wir die einzigen. Die Bedienung ist auch die Köchin und die Chefin. Jedenfalls sehr lustig. Es gibt ein Fischplatte mit Pommes.

Im Laden gegenüber holen wir uns noch Wasser für den nächsten Tag, dann gehts zurück ins Georg House B&B, wo wir kurz darauf auch todmüde ins Bett fallen.

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St. John's

  07:17 Uhr 

Wir haben gut geschlafen. Frühstück bestand aus Toast und Marmelade oder Erdnuss-Butter. Dazu Kaffee und O-Saft, wobei da bei mir das O fehlte. Rettung waren die gekochten Eier.

Wetter ist sehr bescheiden. 3-5 Grad und Regen.

Per Shuttle ging es dann gleich zurück zum Airport, um unseren Mietwagen abzuholen. Die Dame am Schalter erklärte uns dann, das wir den Mietwagen in Saint John gebucht hätten, nicht aber in St. John’s. Mein Ansatz, den Mietwagen dann einfach dort abzuholen, wurde durch die Information, das es gut eineinhalb Stunden per Flieger nach Saint John wären, komplett zerstört. Sie meinte, das das öfter passieren würde und Sie mal schaut, ob Sie unsere Buchung abändern könnte. Das funktionierte und so ging es dann per Shuttle zum Mietwagen.

Es ging erstmal weiter zu unserem Guesthouse. Wir waren früh dran und konnten dort noch nicht rein. Also gleich mal Sightseeing. Zuerst ging es nach Quidi Vidi. Ort der berühmten Quidi Vidi Brewery, die Craft Bier aus Eisberg Wasser braut, welches in blauen Flaschen abgefüllt wird. Der Schankraum war gegen 10:30 Uhr noch geschlossen. Aber um 11:00 Uhr wäre eine Führung. Also einmal ums Ort gelaufen um die 30 Minuten zu überbrücken.

Quidi Vidi

Führung war kurz und schmerzlos. Abfüllung, Verpackung, Flaschen Reinigungsanlage, kleine Gärtanks, an den großen war grad zuviel Betrieb, dann hoch zum probieren. Iceberg, das Bier was aus Eisberg Schmelzwasser gebraut wird, wird in blauen Flaschen geliefert. Erst mit diesen Flaschen kam der riesen Run auf das Bier. Teilweise wurden die Flaschen zum doppelten Pfand wieder zurück genommen, da die Nachfrage die Produktion bei weitem überstieg. Wo das Wasser her kommt, gibts in einem späteren Artikel.

Das Iceberg Bier war relativ sanft, um den Begriff wässrig zu vermeiden. Es gab dann noch ein Honey Brown, das 1892 und zum Abschluß das British IPA. Das letzte fand ich auch am besten. 12 Uhr, vier kleine Bierchen, und dann ab ins Auto.

Quidi Vidi Brauerei

Weiter gings nach Signal Hill. Viel zu sehen gabs nicht, da alles im Nebel lag. Also vorher in das Schokoladen Cafe und ein Sandwich gegessen. Als Beilage Kartoffelchips mit Schokoladensoße drauf. Sah komisch aus, war aber tatsächlich lecker.

Signal Hill

Danach ab ins Guesthouse. Erstmal eine Stunde Mittagsschlaf machen. Dann zu Fuß ab in die Stadt, was gerade ums Eck war. Leider bei Nieselregen. Abschluß in einer Brauerei mit einer kleinen Fischsuppe.

Yellow Belly

Zurück im Guesthouse erstmal was arbeiten. Einer meiner Server, wo unter anderem diese Website drauf läuft, verweigert den Dienst. Im Plausch mit dem Besitzer bekommen wir das Magnum and Steins empfohlen, was wir vorher schon im Auge hatten. Schlußendlich gehen wir aber erstmal zur besten Pizza der Welt, was in einem Contest in Las Vegas ermittelt wurde. Dienstag leider geschlossen. Dann wie eigentlich gelpant doch Magnum and Steins.

Nach etlichen verschiedenen Menukarten kommen wir auf den Punkt. Frischer Heilbut solls sein. Ein 3-4 cm dickes Filet kommt daher. Perfekt gegrillt. Noch einen Nachtisch und es geht schlags kaputt ins Bett.

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Abflug

  01:24 Uhr 

Unser Maxi-Daxi war pünklich auf die Minute gegen 13:30 Uhr da. 14:20 Uhr hatten wir schon die Warteschlange hinter uns und standen am CheckIn.

Selten war es so spannend wie heute. Am Nachbarschalter wurde das Handgepäck gewogen. Also gleich mal unsere Dame abgelenkt, als Sie nach unseren Rucksäcken fragte. Das Manöver gelingt und wir bekommen ohne wiegen das Band, dass unser Handgepäck okay ist.

Weiter gehts zur Security. Wie üblich Notebook, iPad und die zwei DSLRs auspacken und vorzeigen. Kein Problem. Als ich alles wieder am verpacken bin, klopft es vor mir an der Scheibe eines Zwischenganges. Jabba the Huth (Name von der Redaktion geändert), ein Kumpel von uns, der hier arbeitet und ohne den hier nichts laufen würde, begrüßt uns lautlos und wünscht uns viel Spaß.

Noch fast zwei Stunden bis zum Boarding. Es gibt erstmal die mitgebrachten belegten Brötchen. Dazu ein Mezzo-Mix und ein Wasser von der Bar für zusammen 7,40 €.

Das Gate wird geöffnet und es wird durchgesagt, dass es zum Schnäppchenpreis Upgrades auf Premium Economy (99.-) oder auf Business (329.-) gibt. Wir bleiben Standhaft. Nix gibts.

Von Boarding Personal geht einer rum, fragt wer nach Halifax fliegt, und checkt dann das Handgepäck. Wir verhalten uns still. Unseren Aufkleber habe wir ja schon.

Boarding. Wir sitzen in der mittleren Reihe. Leider kein Fensterplatz. Fotorucksack passt exakt ins Gepäckfach. Als dritte kommt eine junge Frau zu uns in die Reihe. Sie stammt zwar aus der Nähe von Vancouver, wohnt aber jetzt in Halifax und war in Kroatien und Serbien unterwegs.

Eine Stewardess kommt auf uns zu und meint, das wir ja auch recht groß wären, und ob wir nicht gerne an einem Notausgang sitzen würde. Na klar! Jetzt haben wir Beinfreiheit und sogar einen Fensterplatz.

Der Flug zieht sich. Die zwei angebotenen Filme sind nicht wirklich aktuell. Die Route ist quasi exakt so, wie man mit einer Segelyacht von Halifax zurück über den Atlantik segeln würde.

Und irgendwann sind wir da. Die Wartezeit bei der Immigration hält sich in Grenzen. Koffer sind auch recht fix da. Die Koffer geben wir dann direkt für den Weiterflug auf. Händisch werden die Nummern der Gepäckanhänger notiert. Ich hoffe das funktioniert.

Der Flug nach St. Johns hat etwas Verspätung. Ground Boarding ist angesagt, es regnet. Die Bombadier 400 steht nicht allzuweit weg. Wir sitzen in der dritten Reihe. Der Flieger ist fast leer, maximal 20 Leute. Unsere Sitze haben noch den „Plus“ Überzug. Gleicher Sitz wie die anderen, nur das es zu beginn ein Wasser gibt. Vorm Start werden noch ein Paar Passagiere nach hinten gebeten um den Flieger auszutarieren.

Der Flug war recht ruppig. Gepäck ist sofort da, wenn auch ziemlich nass. Ab ins Taxi und zum nahegelegenen Comfort Inn. Im Zimmer zieht es, aber wir haben zwei große Betten mit ordentlichen Decken drin.

Nach 16 Stunden Anreise sind wir angekommen. St. Johns auf Neufundland, bei Regen und 3 Grad plus.

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Neufundland 2018

  09:06 Uhr 

Der große Sommerurlaub steht an. Dieses mal geht es erneut nach Kanada, genauer an die Ostküste und zwar nach Neufundland.

Drei Wochen, in denen wir von St. Johns aus starten und mit dem Auto einmal fast um ganz Neufundland fahren. Dann per Fähre nach Nova Scotia übersetzen und uns dort noch ein paar Tage umschauen. Bis auf 2 Übernachtungen sind unsere Unterkünfte alle bereits gebucht.

Laut Reiseführer kann es wohl auch mal bis 30 Grad haben. Letzten Montag waren es morgens (10 Uhr bei uns, 5:30 Uhr vor Ort) in St. Johns allerdings nur -1 Grad mit Eisnebel. Nun gut, so sind halt ein paar dickere Klamotten mit in die Koffer gewandert. Und wir sind guter Dinge den ein oder anderen Eisberg an der Küste vorbeischwimmen zu sehen. Auch wenn wir wohl eine Woche zu spät für das Eisbergfestival sind.

Wenn man Montags erst fliegt, hat man das ganze Wochenende Zeit noch zu überlegen, was man vergessen hat, und sich so nervös zu machen. Dafür kamen die Flüge pro Person nur auf 650,-

Die spannende Frage ist wie immer, ob es Probleme mit meinem Fotorucksack als Handgepäck gibt. Die maximale Größe hält er zwar ein, aber beim Gewicht lieg ich leicht drüber. Zumal das Notebook ebenfalls mit im Rucksack ist. Wir werden es nachher beim CheckIn sehen.

Gegen 13:30 Uhr holt uns Maxi-Daxi ab und um 17:25 Uhr ist Abflug mit Condor. Zuerst nach Halifax, dann nach 2 Stunden Aufenthalt weiter nach St. Johns, wo wir gegen 00:20 Uhr (04:50 Uhr deutscher Zeit) ankommen und dann erstmal in ein Hotel am Airport einkehren.

Weiter dann, wenn wir angekommen sind.

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Good Old Germany

  17:17 Uhr 

Schlags kaputt sind wir wieder in Deutschland angekommen.

Nachdem wir gestern unsere Koffer einchecken konnten, ging es vor der Sicherheitskontrolle in eine kleine Bar. Von dort aus dann durch den Security Check in ein Seafood Restaurant für ein kombiniertes Mittag-/Abendessen.

Rechtzeitig waren wir dann auch an unserem Gate. Das Bording verzögerte sich dann aber um 30 Minuten, das es ein Catering Problem gab. Im Flieger waren wir erst erfreut, das wir in der Reihe der Notausgänge saßen. Das bedeutete endlose Beinfreiheit. Leider gab es bei uns auch eine Toilette und zwar nur auf einer Seite. Demnach stieg alles über uns, um an die Toilette zu kommen. Zudem war es bei uns extrem kalt.

Kurz nachdem der Flieger vom Gate weggeschoben wurde und es los gehen sollte, kam die Durchsage ob ein Arzt an Bord sei, was der Fall war. Der Pilot entschied sich zurück ans Gate zu gehen. Besser hier am Boden, als einen medizinischen Notfall in der Luft zu haben. Zahlreiche medizinische Notfall Kräfte kamen dann an Bord. Schlußendliche wurde ein Mann, mittleren Alters, per Rollstuhl aus dem Flugzeug gebracht. Seine Frau und sein Kind verliesen ebenfalls den Flieger.

Der Mann hatte entweder einen Kreislauf Kollaps, oder einen Infarkt. Jedenfalls hat er bei dem Anfall ersteinmal alles erbrochen, war er in sich hatte. Eventuell hat ihm die Verzögerung durch das Catering Problem das Leben gerettet. Den sonst wären wir zu dem Zeitpunkt schon in der Luft gewesen.

Mit Abflug war dann erstmal nichts, da erst die Koffer der Familie aus dem Flieger entladen werden mussten. An Bord gab es jetzt erstmal für jeden Wasser zum trinken.

Die Koffer waren ausgeladen. Dann mußten nur die anderen Koffer wieder in den Flieger und es hätte los gehen können. Leider nur hätte, denn nun versagte das Pushback Fahrzeug, was den Flieger vom Gate weg schiebt. Der Pilot erwähnte in seiner Durchsage das Ersatzteile auf dem Weg seien, bzw. ein Ersatzfahrzeug geordert werden würde. Irgendwie verfolgte uns das Thema mit den Ersatzteilen schon die letzten Wochen täglich. So fragten uns auch zwei Stewardessen, die unsere Geschichte mittlerweile kannten, unabhängig voneinander ob wir die Probleme vielleicht anziehen. Nun gab es neben dem Wasser auch noch eine Runde Snickers für jeden Fluggast.

Nach drei Stunden Verzögerung hoben wir endlich ab. Wie wir erfuhren bestand das Catering Problem darin, das falsche Getränke eingeladen wurden. So kamen wir noch in den Genuss eines Aperitifs. Die Nacht war wenig erholsam. Wir hatten zwar Beinfreiheit, die Sitze waren aber recht eng. Außerdem war es recht frisch und häufig kraxelte jemand über uns auf dem Weg zur Toilette.

Unser Abholservice in Frankfurt funktionierte hingegen erstklassisch. Zum Glück haben wir ja alle eigentlich noch eine Woche Urlaub, die wir wohl zum erholen brauchen.

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