Telegraph Cove

  21:51 Uhr 

Wir sind in Telegraph Cove angekommen. Auf der Fahrt hierher waren wir noch kurz eine Plastikplane kaufen (ein Tarp), um uns ein provisorisches Dach bei Regen bauen zu können. Bei der Gelegenheit waren wir auch das erste mal tanken. Hier wird mit der Kreditkarte direkt an der Zapfsäule bezahlt. Ging erst einmal schief, da der Automat meine Amex Karte nicht haben wollen. Die Hilfe per Lautsprecher vom Tankwart brachte dann Erfolg.

Telegraph Cove

Telegraph Cove ist ein kleiner Hafen für Sportboote. Hier meist Angler. Der Campground ist über eine Schotterstrasse zu erreichen und liegt mitten im Wald. An einem Rundweg durch den Wald liegen einzelne Parknischen. Dort gibt es Wasser und Stromanschluß, sowie eine Feuerstelle. Feuerholz gibt es für 5$. Wir sollen die blaue Plastikbox zum tragen, oder gleich den Schubkarren, der an den Waschgelegenheiten steht, nehmen. Wir nehmen natürlich den Schubkarren und laden den voll mit 40x40x15 cm großen Holzscheiten. Beim Weg zu unserem Camper lachen die Nachbarn schon.

Da es noch früh am Tag ist (gegen 13:00 Uhr), entschliessen wir uns noch zu einem Abstecher zu Port McNeill. Vorher melden wir uns noch fürs Whale watching am nächsten Tag um 09:00 Uhr in der früh an.

In Port McNeill finden wir mehr oder weniger nur den kleinen Fischerhafen. Die Fähre zu nächsten Insel ist grad weg, und die nächste wird uns zu spät. Wir gehen in ein kleines Cafe und trinken einen Capucino. Dort beobachten wir die Krähen, wie sie die Essensreste von den Teller der anderen Tische klauen. Bevor wir wieder zurück fahren, holen wir noch im Liquor store eine Packung Bier. Dort frag ich auch die Angestellte, ob sie das Ergebnis des Europameisterschaftsfinales weiß. Leider nicht. Aber der Portier im an das an den Store angeschlossene Hotel könnte ja im Internet schauen. Der ist aber grad im Hafen, sein Boot umparken. Ich mach mich trotzdem auf und versuch im Hotel einen anderen Kundigen aufzutreiben. Der Küchenchef (oder Gehilfe) weiß auch nicht mehr, also gehen wir zurück zum Camper. Auf dem Weg finden wir noch einen kleinen Imbiß. Einer der Leute davor meint das Spanien gewonnen hätte. Im Imbiß sitzt ein Gast mit einem Apple, der das kostenlose Internet nutzt. Er schaut für mich das Ergebnis nach. Deutschland hat gegen Spanien 0:1 verloren. Kurz überleg ich das gerade gekaufte Bier wieder zurück zu geben. Drei Historische Autos auf dem Parkplatz trösten mich aber schnell über die Niederlage hinweg.

Wieder auf unserem Stellplatz, bau ich erstmal unseren Hibachi Grill zusammen. Dank dem neuen Leatherman eine leichte Übung. Die Grillkohlen lassen sich einfach direkt anzünden. Es gibt die Reste von vor zwei Tagen. Hühnchenbrüste, kleine Steaks und zum Abschluß ein paar Maiskolben. Sonntags ist hier immer Potluck. Jeder bringt was mit und teilt es mit den anderen. Das ganze fängt um 18:00 Uhr an. Als wir gegen 20 Uhr mal schauen wollen, ist alles leider schon vorbei.

Nach dem grillen gehts ans Feuer. Die Holzscheite sind etwas zu groß und leider auch noch naß. Mit dem richitig guten Campfire wird das so nix. Jetzt weiß ich auch warum die Nachbarn gelacht haben, als ich mit dem Schubkarren voll Holz ankam. Nachdem es kurz vorm dunkel werden war, kommt das älter Ehepaar von gegenüber angelaufen. Beide mit je einem Scheit Holz als Gastgeschenk. Die Frau stammt aus Lippstadt in Westfalen und spricht noch gut deutsch. Der Mann versteht das meiste, spricht aber eher weniger gut. Beide kommen aus der Nähe von Vancouver schon seit über 25 Jahren hierher zum Campen. Meist bleiben sie rund 2-3 Monate. Sie haben eine riesen Camping Auflieger, den der Mann jedes Jahr hierher zieht. Die Frau fährt hinterher und zieht das Angelboot der beiden. Kurz nach dem dunkelwerden verabschieden die beiden sich. Auch wir legen uns hin, da wir morgen früh zum Whale watching müssen.