Campbell River

  21:09 Uhr 

Heute war der erste Tag mit dem Wohnmobil. Pünktlich gegen 10:00 Uhr haben wir es abgeholt. Dann gings erstmal wieder zurück zu unserem Apartment, um alles einzuladen. War auch gleich die erste Fahrprüfung, da ich rückwärts in den Hof rangieren mußte. Soweit alles kein Problem.

Als erste Station haben wir uns Campbell River ausgesucht. Dort hatten wir auch schon einen Stellplatz reserviert, da die Befürchtung ist, dass aufgrund des Canada Day’s alles ausgebucht ist. Unsere Bekannte hat uns dann als Vorausfahrzeug bis auf den richtigen Highway begleitet. Highway ist aber hier mehr die besser ausgebaute Landstraße, auf der man zwischen 80 und 100 fahren darf. Fahren ist fast auch übertrieben, da man denn Tempomat reinhaut und dann nur noch lenkt. Ein bisschen schneller oder langsamer läßt sich am Lenkrad per Wipptasten einstellen.

Der Campingplatz hier ist nicht so, wie wir uns dass eigentlich vorgestellt hatten. Er liegt an der Hauptstrasse hinter der sich dann das Mehr befindet. Die Besitzer sind jedenfalls nett und die Frau spricht deutsch, da sie deutsche Eltern hat und in Vancouver geboren wurde. Sie erzählt uns von Telegraph Cove, dass sie letztes Wochenende besucht haben und fragt auch gleich dort nach, ob der Campground noch was frei hat. Kein Problem, es gibt Platz im Überfluß.

Einparken auf dem Platz bringt gleich Probleme mit sich. Ein Auto steht leicht im Weg. Ich wähl die Lösung den Camper weiter vorne zu wenden, und dann den halben Campingplatz rückwärts bis zu unserem Parkplatz zu fahren. Kurz vor wenden taucht die Dame des Wagens auf. Statt das Auto mal zwei Minuten komplett weg zu fahren fährt sie nur einen halben Meter vor, da eine Bank vor Ihrem Auto steht. Das reicht natürlich nicht. Also doch Plan eins. Rückwärts bis zur nächsten Wendemöglichkeit, rumdrehen, und wieder rückwärts elegant in unsere Campingbucht.

Kaum eingeparkt, kommt auch schon unser Nachbar, zu dem wohl auch die super Autofahrerin gehörte, an. Er bringt uns ein Stück Teppich, dass wir vor den Camper legen können, um nicht mit dreckigen Schuhen einsteigen zu müßen. Dann fragt er ob wir Fisch essen, da er jeden Tag Angeln ginge, und jedem, der was haben möchte auch was mitbringt. Da wir nur eine Nacht bleiben wollen, überlegt er, ob er direkt nochmal zum Angeln geht. Wir haben ja noch Grillzeug vom Tag vorher, von daher hoffen wir, dass er sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzt.

Wir entscheiden uns erstmal zu einem Spaziergang zur “Driftwood Carver Competition”. Aus dem Treibholz, dass hier in Massen rumliegt, wird in einem Wettbewerb was geschnitzt. Der Fußweg dauerte schliesslich 45 Minuten. Die Schnitzereien waren alle schon fast fertig, da morgen Mittag das Ende des Wettbewerbs ist. Schade, ich hätte gerne mal gesehen, wie jemand mit der Kettensäge auf so einen Holzstamm losgeht. Nachdem Fußmarsch gehen wir ein einen kleinen Imbiß und genehmigen uns Fisch und Chips und Bison Burger. Immerhin müßen wir die Strecke auch wieder zurück.

Auf dem Rückweg treffen wir ein Reh, dass die Hauptstrasse überquert hat, um dann bei jemand im Vorgarten die Blumen abzufressen. An unserem Camper genehmigen wir uns noch eine Flasche Wein und überschlagen uns beinahen mit der Tisch-Sitzgelegenheit. Sie ist nicht dafür gedacht, dass sich zwei Erwachsene auf eine Seite setzen. Mal schauen was uns noch so erwartet.