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Sonnenuntergang

  08:01 Uhr 

Gestern Abend ging es nochmals an die Strandpromenade um den Sonnenuntergang im Zeitraffer zu fotografieren. Bewaffnet mit Stativ, zwei Fotoapparaten und zwei kleinen Dosen Bier, stand ich gegen 21:20 Uhr bereit. Das Meer zeigte leider eine tiefhängende Wolkenschicht, womit die Sonne nicht dramatisch darin versinken konnte. Der Timer war auf 1440 Bilder eingestellt, d.h. es galt nun zwei Stunden zu warten und aufzupassen, das keiner die Kamera entwendet.

Eine Gruppe Jugendlicher, die sich die Bank mit mir teilten, waren die ersten die mich ansprachen um zu fragen was ich denn da machen würde. Kaum eine viertel Stunde später kam die nächste Frage von einer Mitzwanzigerin, ob ich denn aus Hamburg sei. Ihr Freund würde da wohnen. Hier hat mein St. Pauli Pullover mit dem Totenkopf hinten drauf wieder gezogen. Egal wo, ob in Italien oder den Orkneys, er sorgt immer für Gesprächsstoff.

Im Laufe der zwei Stunden hab mich bestimmt ein dutzend Leute angesprochen. Was, warum, wieso und ob Sie mal durch den Sucher schauen könnten. Alles in allem doch sehr kurzweilig. Höhepunkt war ein Pärchen, was auf meiner Bank Platz nahm. Als sie gegangen waren, dachte ich was ist das weiße denn da auf der weissen Bank. Es war ein iPhone. Leider waren die beiden schon außer Sichtweite. Also nahm ich das iPhone an mich und hoffte darauf, das sich der Verlierer evtl. meldet. Tatsächlich, kurz vor 23 Uhr klingelte es und 5 Minuten später war der Verlierer bei mir und heil froh, dass er sein Telefon wieder hatte.

Gegen 23:30 Uhr war ich dann durch mit meinen Aufnahmen. Eigentlich hatte ich gehofft, das nach dem Sonnenuntergang gleich die Dunkelheit einsetzt und danach ein paar Sterne auftauchten. Dem war nicht so.

Jetzt geht es erstmal wieder in den Fischereihafen zum Rennen.

Großer Preis von Oostende

  19:41 Uhr 

Alleine in Oostende machte ich mich heute früh erst einmal auf zum Einkaufen. Der Supermarkt liegt zum Glück gerade um die Ecke. Dann ging es dran die Zeit sinvoll zu verbringen. Also kurze Hosen, T-Shirt und Sandalen an und mit leichten Fotorucksack durch die Stadt gezogen.

Erst ging es den Strand rauf, wo ab dem 28. Juni 2014 eine große Sandburgenausstellung ist, dann die Promenade wieder runter. Am Hafeneingang vernahm ich dann eine Geräuschkulisse, die mir irgendwie bekannt vorkam. Es schien als sei eine Horde Motorräder auf einer Rennstrecke unterwegs. Der Sound kam aber von der anderen Seite des Hafens. Kurzerhand also die Fährverbindungen gecheckt und siehe da, eine kleine 50 Personenfähre fährt unentgeltich zum Fischereihafen rüber.

Dort angekommen gings noch über ein Schleusentor und um ein alte Slipanlage rum, und dann war klar, hier wird ein Motorradrennen im Fischreihafen veranstaltet. An der Kasse hab ich dann das Programmheft studiert und mir dann fürs Wochenende eine Eintrittskarte geholt. Am Start sind Klassik Rennmotorräder, Monobikes (also Einzylinder incl. Supermotos), Supertwins (Zweizylinder), sowie Supersport (bis 600ccm) und Superbikes (über 600ccm) der neuesten Generation.

Hab mir dann eine Kurve raus gesucht, in der ich hoffte, das die Supermotos elegante Drifts zeigten. Da ich in der Klasse selbst einige Zeit Rennen fuhr, hoffte ich auf gute Bilder. Leider waren da nur zwei Fahrer, die ein wenig quer kamen. Nun gut. Samstag waren hauptsächlich Trainings. Erst zum Schluß waren noch zwei Läufe der Supersport und Superbike Klassen.

Nach den Rennen ging es wieder zurück ans Boot und erstmal unter die Dusche. Da den ganzen Tag die Sonne schien hatte ich dank kurzen Hosen und Sandalen nun auch leichten Sonnenbrand an Füßen und Beinen.

Oostende

  11:40 Uhr 

Gestern sind wir nach einer etwas wackeligen Fahrt in Oostende angekommen. Eigentlich war Nieuwpoort als Ziel vorgesehen, wir haben uns aber umentschieden, da zum einen der Leihbus zurück in Oostende stand und uns zum anderen die Lage des Yachthafens hier mehr zusagte.

Der Yachthafen in Oostende liegt mitten in der Stadt. Der Liegeplatz ist vor der letzten Klappbrücke mit allen Versorgungsmöglichkeiten direkt neben dran. Sozusagen optimal, auch wenn es hier etwas eng ist. Für Wasser und Strom gibt es jeweils Münzen, die man kaufen muss. Wireless Lan gibt es ebenfalls, allerdings scheint der Zugang über Citymesh Belgien etwas überlastet bzw. im Kartenhaus zu schwach und ich bekomme kaum eine Verbindung ins Internet. Daher sitz ich bei Sonnenschein draussen.

Nach dem anlegen und dem obligatorischen Anleger bei bestem Wetter ging es ans klar Schiff machen. Danach war eine runde duschen angesagt. Danach ging es für eine Halbzeit zum Fussball schauen und anschliessend zum Essen. Das Restaurant war nicht das günstigste, dafür kamen die Steak so wie bestellt und von den Muschel Portionen wurde man rund herum satt.

Den Sonnenuntergang genossen wir am Strand. Ein kurzer Abschluss war dann auf der Moby Dick.

Die “Jugendtörn” Crew ist vorhin kurz nach halb elf mit einem Leihbus abgereist. Schon merkwürdig, 14 Tage ständig Leben an Bord und nun plötzlich völlig alleine. Aber keine Problem. Werde einkaufen gehen, mir Oostende anschauen und in aller Ruhe fotografieren.

Morgen am späten Nachmittag kommt die Folgecrew. Dann gehts noch eine Woche zum segeln.

Dunkerque

  17:10 Uhr 

Soeben sind wir in Dunkerque angekommen. Wetter war wieder mal meistens sonnig, daher war heute Sonnenbaden angesagt. Wind glänzte durch Abwesenheit. Besonderheiten gab es keine.

Beim einfahren in den Hafen hat uns kurze Zeit später ein Lotsenboot aufgebracht. Wir wären ohne Erlaubnis in den Hafen gefahren und sie würden schon auf uns warten. Im Reeds war jedenfalls nichts zu finden, anscheinend wird die Einfahrt aber irgendwo zentral überwacht und wir kamen wohl rein, als die Lichter rot waren. Welche Lichter das gewesen sein sollten ist uns noch unklar.

Unsere Idee war in das zentrale Bassin Du Commerce zu fahren. Allerdings müßten wir da noch zwei Stunden auf die Schleuse warten. Nach inaugenscheinname zu Fuß haben wir das aber aufgegeben.

Unser Smut hat schon das Feuer angeworfen und demnächst gibt es Spagetti Carbonara.

Rekordfahrt

  10:51 Uhr 

Gestern ging es über den Kanal nach Frankreich. Angepeilt wurde Calais, bzw. Boulogne Sur Mer. Wir machten es von Wind und Strömung abhängig. Abfahrt war mit 6 Uhr angesetzt, da da gerade noch genug Wasser in der Hafenausfahrt von Brighton vorhanden war.

Bereits in den frühen Morgenstunden, die Südküste Englands entlang, konnten erste Top Speed Erfolge verbucht werden. Gleich zwei Rudergänger, der Allmendfeld Wache, erreichten erst 12,2 und dann 12,4 Knoten, bei Wagners Wallküre, bzw. der Titelmusik von Das Boot aus den Außenlautsprechern. Für den Skipper, der sich für die Mittagsschicht vorbereitet natürlich eine Schmach.

Danach ging es dran den Kanal zu überqueren und hierbei die Regeln beim queren von Schiffstrennungsgebieten einzuhalten. D.h. im 90 Grad Winkel zu queren.

Bereits im Mittelstreifen des Kanals wurden erste Berechungen angestellt, was die Segelstellung für die letzte Etappe anging. Der Skipper, seit dem Mittagessen (selbstgemachte Kartoffelsuppe Version 1) selbst am Ruder, hatte da so ein Gefühl. Die Crew wurde gewarnt alles zu sichern incl. sich selbst und die Video Dokumentation wurde vorbereitet. Die Richtungsänderung am nächsten Wegepunkt sollte der Startschuß für einen weiteren Top Speed werden.

Der letzte Wegepunkt wurde passiert, noch zwei Frachtschiffe mussten passieren, Wagners Wallküre wurde eingespielt. Dann endlich war es soweit, Kursänderung. Bereits wenige Minuten später war klar, das wird nix. Kein Speed, die komplette Crew am lästern.

Etwas später dann eine kleine Kursanpassung und Regeländerung beim durchqueren von Trennungsgebieten. Der Skipper war auf Rekordjagd. Die Kombüse meldete Aquarium (Anmerkung: Bullaugen sind dicht.)

11 Knoten, 12 Knoten, dann endlich 12,2 eingestellt. Zahlreiche Versuche später fielen auch 12,4 Knoten. Aber wer teilt sich schon gerne den ersten Platz. Weiter ging es bis endlich die 12,5 Knoten bzw. sogar 12,6 Knoten kurz auf der Anzeige standen. Rekord mit Ansage und Videobeweis erfolgreich abgeschlossen. Dank an die komplette Crew.

Mittlerweile hatten wir Boulogne Sur Mer als Ziel fest gelegt. Die Fahrt dahin verlief weitestgehend ebenfalls mit mehr als 10 Knoten.

Neben den Top Speed war auch unsere zurückelegte Strecke mit 104 Seemeilen die längste auf diesem Törn. Im Hafen gab es eine lecker selbstgemachte Kartoffelsuppe, mit weniger schmackhaften Würstchen aus England. Den Abend verbrachten wir an Bord.